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Ursachen

Die Arthrose entwickelt sich aus einem Ungleichgewicht zwischen der Belastungsfähigkeit eines Gelenkes und der tatsächlichen Belastung.

Die primäre Arthrose entwickelt sich ohne erkennbare Ursache. Sie stellt die klassische, altersbedingte Arthrose dar. Der Knorpelabrieb ist hier v.a. von genetischen Einflussfaktoren bestimmt. Wenn man so will bestehen unterschiedliche Güteklassen von Gelenkknorpel (hyaliner Knorpel), welcher früher oder eben später von Abnutzung betroffen ist.

Die sekundäre Arthrose ist Folge von Fehlstellungen, Unfällen mit bleibenden Gelenkschäden oder Infektionen u.v.m.

Der Gelenkknorpel hat keine Blutgefäße. Dies bedeutet, dass er von der Gelenkflüssigkeit und den Gefäßen des Knochens ernährt wird. Dadurch erklärt sich auch die schlechte Heilungspotenz des Gelenkknorpels. Die Faserstruktur des Knorpels ist so aufgebaut, dass Belastungen sich gleichmäßig über den Knorpel verteilen. Eine gesunde Belastung ist für die Ernährung des Knorpels sogar notwendig, da durch Be- und Entlastung der Knorpel ähnlich einem Schwamm ausgepresst wird und dadurch die Ernährung über die Gelenkflüssigkeit verbessert wird.

Grundsätzlich unterscheidet man folgende Ursachen für eine Arthrose:
  • Angeborene Entwicklungsstörungen und Gelenkdeformitäten
  • Gelenkerkrankungen im Wachstumsalter
  • altersunabhängige Gelenkerkrankungen
  • systemische, metabolische und endokrine Erkrankungen
  • neurologische Erkrankungen
  • Überlastungsschäden durch Beruf und Sport (verstärkter Knorpelabrieb bei starker Gelenkerkrankung)
posttraumatische Veränderungen

Achsenfehlstellung nach Frakturen (z.B. X- oder O-Beine)

Knorpel-, Meniskus-, Band- und Kapselverletzungen (führen zu Inkongruenzen und/oder Instabilitäten der Gelenke mit erhöhtem Knorpelabrieb; z.B. Kreuzbandriss; Meniskusriss, Meniskusentfernung)

Genetische Einflussfaktoren

In vielen Fällen kann jedoch keine Ursache für die Arthroseentstehung gefunden werden. In diesen Fällen spricht man von einer ideopathischen Arthrose.

Folgende Arten von Arthrose werden unterschieden:
Gonarthrose: Kniegelenksarthrose
Coxarthrose: Hüftgelenksarthrose
Omarthrose: Schultergelenksarthrose
Spondylarthrose: Arthrose der Wirbelsäule
Osteoarthritis: englischer Begriff der Arthrose
Herbeden - Arthrose: Arthrose der Fingerendgelenke
Bouchard - Arthrose: Arthrose der Fingermittelgelenke
Rhizarthrose: Daumensattelgelemksarthrose
Hallux rigidus: Arthrose des Großzehengrundgelenkes
Hallux valgus: Fehlstellung des ersten Zehens
Spondylarthrose: Arthrose der kleinen Wirbelgelenke
Charakteristika bei Arthrose sind:
  • Schwellung des Gelenkes
  • Überwärmung des Gelenkes
  • Steifheitsgefühl des Gelenkes
  • Bewegungseinschränkung des Gelenkes
  • Formveränderung des Gelenkes

Der Krankheitsverlauf erstreckt sich meist über viele Jahre. Den Krankheitsbeginn nimmt der Patient in der Regel nicht bewusst war. Erst wenn die Arthrose vorangeschritten ist, treten Beschwerden auf.

Grob kann man unterscheiden:

1. Frühstadium

Der Ausgangspunkt jeder Arthrose ist ein Schaden im Knorpelüberzug, der sogenannte "Knorpelschaden". Oft ist dieser Schaden zunächst nur auf eine kleine Fläche begrenzt. Außerdem ist er noch oberflächlich. Kurz darauf treten im Röntgenbild erste Verdichtungen des Knochens auf. Es handelt sich hierbei immer um Knochenbezirke, die direkt unter dem erkrankten Knorpel liegen. Diese zusätzlichen Veränderungen am Knochen sind ein entscheidendes Zeichen für das Frühstadium der Arthrose. Ohne diese Knochenveränderungen liegt nur ein "Knorpelschaden" vor, nicht aber eine "Arthrose". Arthrose bedeutet deshalb immer Knorpelschaden mit Knochenveränderungen.

2. Spätstadium

Zwischen dem "Frühstadium" und dem "Spätstadium" können viele Jahre liegen. Viele Arthrosepatienten befinden sich deshalb in einem Zwischenstadium. Ihre Veränderungen sind also stärker als im Frühstadium, doch noch geringer als im Spätstadium. Im Spätstadium ist der Gelenkknorpel im erkrankten Bereich nicht nur erkrankt und geschädigt, sondern sogar vollständig abgerieben und verschwunden. Hierdurch reibt der jetzt freiliegende Knochen direkt auf dem Knochen der gegenüber liegenden Seite des Gelenkes. Im Röntgenbild sieht man, dass sich die Knochen der Gelenkpartner direkt berühren. Der so genannte Gelenkspalt ist deshalb verschwunden. Auch der Knochen hat sich gegenüber dem Frühstadium verändert.

Typische Röntgenveränderungen bei Arthrose:

Verschmälerung des Gelenkspaltes als Hinweis auf eine Reduktion der Knorpeldicke

Veränderung des Knochens unter dem Knorpelschaden: er wird dichter und daher im Röntgenbild besser sichtbar (Sklerose (weiß)).

Knochenanbauten: das Gelenk regiert auf den Schaden mit einer Flächenvergrößerung, so genannten Osteophyten. Der Betroffene stellt fest, dass seine Gelenke größer und aufgetrieben sind. Diese Knochenzacken können sich bei bestimmten Bewegungen auch berühren und weitere Schmerzen auslösen.

Zystenbildung: nahe der Arthrose bilden sich häufig Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume).

Formveränderung: das Gelenk verliert seine ursprüngliche Form, das Gelenk verliert seine Kongruenz, es wird „schief“.

Von den Folgen der Arthrose sind auch die Weichteile (Muskeln, Sehnen, Bänder etc.) in der Umgebung des Gelenkes betroffen.

Durch Schonung des schmerzenden Gelenkes werden die Muskeln schwächer und weniger flexibel. Je nach Formveränderung des Gelenkes verkürzen sich gewisse Bandstrukturen, während andere überdehnt werden. Es resultiert eine Instabilität des Gelenkes. Die allgemeine Unfallgefahr steigt. Die Arthrose nimmt weiter zu.

Die Gelenkkapsel wird rigide, der Bewegungsumfang für das Gelenk sinkt.

Durch Flüssigkeitsbildung der Gelenkschleimhaut (Synovia) können sich synoviale Hernien oder Zysten bilden.

Durch eine Schonung des betroffenen Gelenkes entstehen Fehlhaltungen und Fehlbelastungen anderer Gelenke. Dies verdeutlicht, dass Arthrose keine Erkrankung ist, die auf das betroffene Gelenk allein beschränkt bleibt.

Häufig mündet eine vergebliche Arthrosetherapie in operativen Maßnahmen. Die endgültige Therapie der Arthrose ist oft erst der künstliche Gelenkersatz, also eine Totalendoprothese (TEP). Diese wird am häufigsten am Hüftgelenk - Hüftprothese - und mitlerweile fast gleichwertig auch am Kniegelenk - Knieprothese - durchgeführt.

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